Als Ergänzung zu meinem Sammelsurium aus dem Frühjahr (Was tun allein zu Haus?) kommen hier noch einige weitere Ideen, was man tun kann, um nicht durchzudrehen, wenn die Möglichkeiten an Draußen- und Unterwegsaktivitäten eingeschränkt sind. Übrigens haben wir es hierzulande bisher nicht mit einem richtig harten Lockdown, wie unter anderem Italien, Spanien und Belgien ihn erleben und ertragen mussten bzw. müssen, zu tun. Bei der Wortwahl sollten auch die Medien, ja ich meine euch, „Kolleginnen“!, genauer sein.
- Sofern möglich: Rausgehen (ausgenommen bei Quarantäne). Selbst bei schlechtem Wetter (und als Norddeutsche kenne ich mich damit aus), denn das ist gut fürs Gemüt, für die Lunge, und am besten in etwas, das Natur ähnelt
- Ein 5.000-Teile-Puzzle legen
- Marxens „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie“ lesen. Reicht für viele Teil- und Voll-Lockdowns sowie mehrere Quarantänen. Wenn das alle beherzigen: Kommunismus einführen
- Die Katze streicheln, der Katze beim Schlafen zusehen, alle Wünsche der Katze erfüllen (wer jetzt immer noch keine hat: es war nun wirklich Zeit genug, ein paar aus dem Tierheim zu holen!)
- Fotos von der Katze machen und sich freuen, wie unfassbar niedlich und charmant so ein Wesen doch ist. Man kann die Fotos dann mit Freundinnen teilen, damit die sich ebenfalls über die Niedlichkeit und Charmantheit der Katze freuen können. So haben ganz viele gleich bessere Laune
- Alles, was eine zum Lachen bringt. Ja, auch unter diesen besonderen Umständen sollte einer das nach Möglichkeit gelingen. Finnische und britische Forscherinnen haben nämlich herausgefunden, dass Lachen tatsächlich gesund ist: Es soll Glückshormone ausschütten und das Immunsystem stärken.
- Zur Abwechslung online Schach statt Scrabble spielen
- Ein vielstündiges Hörbuch oder Hörspiel hören. Konzerte, Theateraufführungen usw. im Netz sind ebenfalls erlaubt. Am besten natürlich: Mit der schnurrenden Katze an ihrer Seite
- Messenger und Videotelefonie schön und gut – viele Menschen freuen sich dennoch ganz besonders über einen persönlichen Gruß per Brief oder Postkarte. (Wer in Quarantäne ist, sollte freilich nicht selbst zum Briefkasten laufen oder mit dem Abschicken warten. Den Umschlag abzulecken, dürfte sich in diesem Fall ebenfalls verbieten.)
- Schreiben kann generell helfen, die Gedanken zu sortieren und über sich selbst, Erlebtes usw. zu reflektieren. Also z. B. ein Tagebuch beginnen (oder ein vernachlässigtes weiterführen) oder strukturierter und in Kurzform etwas für die Psyche tun: Abends drei Dinge notieren, die an diesem Tag gut waren. Mit dieser Routine habe ich einmal eine düstere Zeit besser durchgestanden als befürchtet, und schließlich war es ganz erstaunlich, wie viele gute Dinge selbst an echt beschissenen Tagen noch passieren. Eine Katze im Haus oder in der Wohnung leistet hier ebenfalls sehr gute Dienste.
- Tee mit Baldrian trinken und beobachten, wie die Katze reagiert
- Eine Vogelfutterstation vorm Fenster / im Garten einrichten und die Vögelchen beobachten
- Beobachten, wie die Katze die Vögelchen beobachtet und dabei lustige Geräusche macht
- Die Katze daran hindern, ständig über das unfertige Puzzle zu hoppeln und Teile zu verschleppen
Fazit: Ohne Katze kann so ein Teil-Lockdown oder eine Quarantäne schon mies sein. Mit Katze ist es ganz gut zu ertragen – und vor allem gibt es wirklich viel zu tun mit und für die Katze. Bevor mensch vollkommen wunderlich wird, sollte man allerdings ruhig mal die pucklige Verwandtschaft (wie meine Oma immer sagte) durchtelefonieren und hören, ob es ihr ok geht. Sie freut sich drüber, bestimmt!