Krisenlektüre 1: »Der kleine Herr Tod« von Christian Y. Schmidt und Ulrike Haseloff

Der kleine Herr Tod
Bild: Rowohlt Berlin

Christian Y. Schmidt & Ulrike Haseloff: Der kleine Herr Tod (Rowohlt Berlin 2020, 144 Seiten, € 16)

Eigentlich wollte er Ende März in Berlin sein Buch vorstellen. Doch das neuartige pandemische Coronavirus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, machte dem Autor Christian Y. Schmidt einen Strich durch die Rechnung. Nicht, dass er es nicht bereits geahnt hatte. Schmidt berichtete via Facebook früh aus seiner Wahlheimat Peking über den Umgang mit der Seuche Weiterlesen „Krisenlektüre 1: »Der kleine Herr Tod« von Christian Y. Schmidt und Ulrike Haseloff“

Ware Tier

Bild: Universal Pictures Germany
Bild: Universal Pictures Germany

Ware Tier (Regie: Christian Rohde, Universal Pictures Germany 2007, 135 Minuten)

Schon vor Jahren hatte ich diese dreiteilige Dokumentation im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesehen. Die Bilder der federlosen, blutiggepickten Hühner, der Kühe, die mit ihren auf Turboleistung übergroß gezüchteten Eutern kaum noch laufen können und nach wenigen Jahren Dienst ausgemustert werden – und auch die stumme Welt der Fische, Tiere, die noch weniger Empathie als Säugetiere oder Vögel von uns zu erwarten haben, weil sie auf der Evolutionsleiter so viel weiter unter uns angesiedelt sind und weil sie keine schrillen Todesschreie ausstoßen können… Weiterlesen „Ware Tier“

Fine ist wieder da!

Bild: Tredition/Marco Mehring & Kerstin Falkenstein
Bild: Tredition/Marco Mehring & Kerstin Falkenstein

Marco Mehring: Max & Fine 2. Henri haut ab. Illustrationen von Kerstin Falkenstein (Tredition, Hamburg 2016, 196 Seiten, € 16,90, ab 5 Jahren)

Diese Fine! Nachdem sie in ihrem ersten Abenteuer den kleinen Bullen Max vorm sicheren Tod gerettet und mit seiner Mama Luise wiedervereinigt hatte, geht es im zweiten Teil, Henri haut ab, spannend weiter. In der Zwischenzeit ist so einiges passiert: Max und Luise wohnen jetzt in einer schönen neuen Scheune, die Fine und ihre Eltern mit dem „Traktor“, pardon: dem Bauern Karl für die beiden gebaut haben. Der Herr Karl ist jetzt auch gar kein „richtiger“ Bauer mehr, Weiterlesen „Fine ist wieder da!“

Hope for all

Bild: Tiberius Film
Bild: Tiberius Film

Hope for all. Unsere Nahrung – unsere Hoffnung (Regie: Nina Messinger; Österreich 2016 (Tiberius Film); 100 Minuten; seit 12. Mai im Kino)

Die Regisseurin und Buchautorin Nina Messinger präsentiert mit ihrem Crowdfunding-Projekt „Hope for all“ einen Mix aus Kochsendung, Ernährungsberatung und berechtigter Kritik an der Massentierhaltung. Weiterlesen „Hope for all“

Draußen ist es viel schöner als im Stall

Bild: Wolfgang Mann Verlag/Parabel Verlag
Bild: Wolfgang Mann Verlag/Parabel Verlag

Wolfram Hänel, Annet Rudolph: Ein Huhn haut ab (verschiedene Verlage, ursprünglich: Wolfgang Mann Verlag, München 1995, 32 Seiten, ab 4 Jahren, antiquarisch)

Bauernhofgeschichten für Kinder stellen unter veganen Gesichtspunkten immer ein gewisses Dilemma dar. Es gibt einige wenige (wie das vorliegende), die zwar mit der „Tradition“ aufräumen, dass Tiere und ihre Produkte zu unserem Nutzen da seien, dennoch existiert auch in den tauglicheren Geschichten immer ein Farmbild, das hundert Jahre alt ist, als im Kleinbetrieb ein paar Tiere gehalten worden sind. Weiterlesen „Draußen ist es viel schöner als im Stall“

Auch Nutztiere sind Individuen

Bild: Heyne
Bild: Heyne

Jeffrey M. Masson: Wovon Schafe träumen. Das Seelenleben der Tiere (Heyne, München 2006, 352 Seiten, antiquarisch)

Können Tiere Freude, Mitleid, Trauer oder Eifersucht empfinden? Wer eine Katze oder einen Hund als Hausgenossen hat, wird dies kaum bestreiten wollen. Wenn es aber um die sogenannten Nutztiere geht, blenden viele Menschen das Offensichtliche aus. Nach der Lektüre dieses Buches dürfte daran jedoch kaum noch ein Zweifel bestehen. Masson nimmt sich den entrechteten Nutztieren an Weiterlesen „Auch Nutztiere sind Individuen“

Schatzsuche mit Kuh

Bild: Fischer Sauerländer
Bild: Fischer Sauerländer

Alexander Steffensmeier: Lieselotte sucht einen Schatz (Fischer Sauerländer, Frankfurt am Main 2009, 32 Seiten, € 14,99, ab 4 Jahren)

Ich hatte hier schon einmal angemerkt, dass die Lieselotte-Bücher aus der Feder von Alexander Steffensmeier den Kauf oder die Ausleihe wert sind. So man denn Glück hat und sie nicht wieder alle ausgeliehen und auf Monate vorgemerkt sind… Steffensmeier präsentiert uns die bekannte Bauernhofidylle, Weiterlesen „Schatzsuche mit Kuh“

Wieso soll Sterben gut sein für ein Tier?

Bild: Edition Provieh
Bild: Edition Provieh

Christa Ludwig: MassenHaft (Edition Provieh, Kiel 2013, 167 Seiten, € 8,90, zur Leseprobe)

1997 erschien der Jugendroman Die Federtoten der Kinder- und Jugendbuchautorin Christa Ludwig. Inzwischen liegt er in überarbeiteter, aktualisierter Form und mit neuem Titel wieder vor. Darin werden zwei Geschichten erzählt, die doch eng miteinander verknüpft sind. Die eine ist die Lebens- oder vielmehr Leidensgeschichte eines Brathähnchens unter Tausenden, namenlos, nie anders bezeichnet als mit dem sächlichen Pronomen „es“. Die andere handelt von drei Jugendlichen, die hinter die Kulissen der Massentierhaltung blicken und kaum glauben können, was sie sehen. Und dann gibt es noch ein kleines Mädchen, Sarah, sechs Jahre alt und viel zu neugierig… Weiterlesen „Wieso soll Sterben gut sein für ein Tier?“

Einblicke in die Mechanismen der Tierindustrie in Krimiform

Bild: KiWi
Bild: KiWi

Wolfgang Schorlau: Am zwölften Tag. Denglers siebter Fall (KiWi, Köln 2013, 352 Seiten, € 9,99)

Das Buch ist als Krimi ausgelobt, jedoch haben wir es hier vielmehr mit einem Gesellschaftsroman zu tun, der ausgesprochen kritisch die Zustände in der Tierhaltung thematisiert und hinterfragt. Eine Gruppe von vier Jugendlichen recherchiert im Sumpf der Tierausbeuter, steigt in Ställe ein und dokumentiert das Leben und Leiden der dort gehaltenen Puten, Hühner und Kälber. Bei einer Aktion werden sie erwischt und festgesetzt. Weiterlesen „Einblicke in die Mechanismen der Tierindustrie in Krimiform“

Kleiner Junge stellt die Bauernhofwelt auf den Kopf

Bild: Echo-Verlag
Bild: Echo-Verlag

Udo Kasper Taubitz: Karl Klops. Der coole Kuhheld. Illustriert von Annette Jacob-Zube (Echo-Verlag, Göttingen 2012, 64 Seiten, € 12,90, ab 6 Jahren)

Karl Klops – was für ein Name! Kein Wunder, dass der achtjährige Junge in der Schule dafür verspottet wird. Weit schlimmer ist allerdings der Spott und das Unverständnis seines eigenen Vaters, als Karl beschließt, kein Fleisch mehr essen zu wollen, weil ihm die Tiere leid tun, die dafür sterben müssen. Die Eltern und der Großvater, selber Arzt, sind sich schließlich einig: Der Junge muss zu Onkel Tom auf den Bauernhof nach Mutjadingen, um ihm diese „vegetarischen Flausen“ auszutreiben. Weiterlesen „Kleiner Junge stellt die Bauernhofwelt auf den Kopf“