Was tun allein zu Haus?

Dies sind ein paar Dinge, die mir einfallen, die man gut (allein) zu Haus machen kann. Ich gehe davon aus, dass auch hierzulande bald mit größeren Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu rechnen ist, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Das ist nicht nur, aber speziell für Menschen mit Neigung zu Depressionen fatal, denn die zuvor erfolgreich entwickelten Strategien, um mit der Krankheit besser umgehen zu können (z. B. Sport machen, regelmäßig rausgehen, Menschen treffen!), werden von den notwendigen Schutzmaßnahmen durchkreuzt. Seid bitte auch hier empathisch. Danke.

– mit der Katze spielen (wer keine hat: Dackel sind ein guter Ersatz)
– Kinderhörspiele mal wirklich aufmerksam hören und die ganzen Ungereimtheiten notieren
– Spotify anmachen. Dann durch die Wohnung tanzen
– endlich die Bilder vom letzten Urlaub sortieren und sich Gedanken darüber machen, was man alles so für selbstverständlich hält / gehalten hat
– den Balkon / Garten / Hinterhof sauber machen (geht auch mit Essig statt Desinfektionsmittel, und man ist an der frischen Luft, denn das ist gut gegen Viren)
– sich virtuell mit Leuten treffen und bewusst zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden (Zocken nennen das manche)
– die „Dialektik der Aufklärung“ lesen
– Schokolade essen (mit möglichst hohem Kakaoanteil, wegen Glückshormonen)
– klugen Leuten bei FB / twitter folgen und keine Verschwörungstheorien glauben (Veronika KracherChristian Y. SchmidtJohannes HauerBodo Steffen – Liste unvollständig)
– Bücher (aus)sortieren und spenden
– telefonieren, skypen, messaging
– masturbieren (baut Stress ab, ist gut fürs Immunsystem, außerdem einfach nice to do)
– Podcasts und Mitschnitte von Veranstaltungen hören (muss nicht immer Drosten sein)
– die Sommerkleider aus dem Schrank holen, anprobieren und sich auf die Zeit freuen, wenn man / frau sie wieder tragen kann
– dem Klavierkonzert der Nachbarin lauschen (wenn man großes Glück hat und eine Künstlerin unter einer wohnt – übrigens: Petition für Freiberufler*innen & Künstler*innen unterzeichnen)
– BoJack Horseman gucken
– aus dem Fenster gucken und bewusst nichts weiter tun
– Kreuzworträtsel lösen oder Scrabble online spielen
– ein Bild malen. Zum Beispiel von der Katze
– die Wohnung / das Zimmer umdekorieren
– ein aufwändiges Essen kochen und sich am Geschmack erfreuen (auch in Isolation geht mehr als Dosenravioli)
– bei Freund*innen, von denen ihr wisst, dass sie von Depressionen betroffen sind, nachfragen, wie es ihnen geht
– Freund*innen, von denen ihr wisst, dass sie von Depressionen betroffen sind, keine blöden Ratschläge geben, die kennen sie nämlich zur Genüge. Statt dessen: Zuhören

Einiges davon habe ich (nicht nur heute) bereits praktiziert. Bisher funktioniert es ganz gut, und ich bin sowieso recht erfahren darin, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Ich habe schon ein paar Postings mit Tipps für die ungewollte Alone-Time gesehen. Sofern ich sie wiederfinde und sie öffentlich sind, kommt ein Link in die Kommentare. Ihr könnt natürlich auch gerne Tipps / Links teilen.

Übrigens: Niedergelassene Therapeut*innen können auch Videotherapiesitzungen abrechnen. Fragt danach. (Diese wichtige Info las ich bei Bilke Schnibbe, die Therapeut*innen und psychosoziale Berater*innen dazu aufruft, sich zu vernetzen, um für die kommende Zeit Hilfsangebote zu koordinieren.)