Manche Bücher sind doch viel zu schade, um sie nach der letzten Seite einfach wieder im Rückgabekasten der Bücherei verschwinden zu lassen; gut, manch liebgewonnenes Kleinod landet auch im eigenen Bücherregal oder wird zwecks Zweitverwertung verschenkt, aber einige dieser Lieblingsbuchstabenansammlungen sollen an dieser Stelle noch einmal gewürdigt werden, und zwar in Form von Einsatzbesprechungen – die übrigens, wenn man es genau nimmt, als nebulöse Idee bereits zu inzwischen längst vergangenen Schulzeiten geboren wurden, als nämlich für ein paar Wochen Thomas Manns Buddenbrooks Thema im Leistungskurs Deutsch waren, und unser geliebter wie gehasster Lehrer B. unsere Aufmerksamkeit darauf lenkte, dass Mann mitunter Sätze verfasst hat, die mehr als eine Druckseite einnehmen; und dieses Potential der deutschen Schriftsprache macht es gerade in Zeiten, in denen – jedenfalls gefühlt – immer weniger Menschen überhaupt noch ein Komma an die richtige Stelle setzen können, geschweige denn den Sinn und Nutzen von Semikola und Gedankenstrichen zu erkennen vermögen, geradezu zur Pflicht, sich eingehend in Haupt- und Nebensätzen jedweder Couleur zu üben, die Kommataste der Tastatur überzustrapazieren und seine Gedanken zu einem bestimmten Thema (oder genauer: Buch) eben exakt in nur einem Satz zusammenzufassen – mögen dabei stets eine Tasse frisch aufgebrühten Tees, eine Tafel vegane Schokolade und im besten Falle eine kuschlige Katze (man beachte die Alliteration – noch so eine hängengebliebene Anmerkung des Lehrers B.) zur Gesellschaft dienen.