Die etwas anderen Piratenabenteuer mit Käpten Knitterbart und seiner Bande

Bild: Oetinger
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Cornelia Funke: Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel. Illustriert von Kerstin Meyer (Oetinger, Hamburg 2006, 32 Seiten, € 12,-, ab 4 Jahren)

Cornelia Funke: Käpten Knitterbart und seine Bande. Illustriert von Kerstin Meyer (Oetinger, Hamburg 2003, 32 Seiten, € 12,-, ab 4 Jahren)

Cornelia Funke: Klar zum Entern (Oetinger Media, Hamburg 2008, 1 DVD, 40 Minuten, ohne Altersbeschränkung freigegeben)

Es ist mal wieder Zeit für Kinderbücher… Offenbar versammeln sich beim Verlag Oetinger auffällig viele gute Autor*innen, jedenfalls ist der verhältnismäßig häufig in meiner Literaturliste vertreten und ich bin wie bereits erwähnt eine recht kritische Kinderbuchleserin. Ebenfalls bei diesem Verlag erschienen sind die großartigen Bilder- und Vorlesebücher von Cornelia Funke. Wenn ihr wollt, dass eure Kinder zu eigenständigen, emanzipierten Menschen heranwachsen, schenkt ihnen die Bücher von Frau Funke!

 

Die Geschichten

Der Käpten Knitterbart… Ein wilder Kerl ist das, und seine Mannschaft steht ihrem Käpten in kaum was nach. In der ersten Geschichte, Käpten Knitterbart und seine Bande, macht die Bande einen Riesenfehler: Sie entführen die kleine Molly, die mit ihrem Schiffchen gerade auf dem Weg zu ihrer Oma ist. Ganz schlechte Idee. Molly widersetzt sich nämlich einfach der Forderung der Piraten, die Adresse ihrer Eltern herauszurücken, damit sie ihnen eine saftige Lösegeldforderung schicken können. Stattdessen schafft Molly es mit Hilfe einer Flaschenpost ihre Mutter, die Wilde Berta, zu benachrichtigen. Die dreht den Spieß mit ihren wilden Damen einfach um und lässt die männliche Piratenbande schön das Deck schrubben und Kartoffeln schälen.

Was auch erwachsenen Vorlesern viel Spaß machen dürfte, sind die herrlichen Illustrationen von Kerstin Meyer, die schon bei mehreren Projekten mit Cornelia Funke zusammengearbeitet hat, aber auch der Sprachwitz und die Beschreibungen der Figuren – da wird gezittert wie Wackelpudding, die Piraten werden angesichts der Wilden Berta weiß wie Schlagsahne… Am besten gefällt die Figur der Molly: frech, gewitzt und prima geeignet zur Identifikation.

Bild: Oetinger
Bild: Oetinger

Das zweite Abenteuer, Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel, fängt schon ziemlich deprimierend an: Die Bande ist reichlich geschrumpft, es sind nur noch der Käpten selbst und seine Getreuen, der Fiese Freddy, Harald die Holzhand und der Kahle Knud übrig. In einer kleinen Schaluppe dümpeln sie auf dem Meer herum und blasen Trübsal. Da kommt ihnen der Schiffbrüchige Schimmelbrot grade recht, der weiß, wo sein Boss, der Rote Bill, einen Goldschatz versteckt hat. So fahren sie also zur Insel der faulenden Knochen, überleben grad so die Begegnung mit einer riesigen schwarzen Seeschlange und arbeiten sich durch den Dschungel hindurch bis zu Bills Lager. Durch eine List gelingt es ihnen tatsächlich, den Schatz zu stehlen. Dass die Freude über den genialen Schachzug nur kurz währt, kann man sich ja fast schon denken… Pirat ist vielleicht doch nicht der Traumberuf, den Knitterbart & Co. sich erträumt hatten.

Auch hier geht es wieder sehr humorig zu, die ganzseitigen Bilder und die witzigen Texte spielen perfekt zusammen.

Bild: Oetinger
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Beide Abenteuer sind außerdem vertont und leicht animiert auf DVD erschienen (zusammen mit den Geschichten Der verlorene Wackelzahn und Der wildeste Bruder der Welt), mit dem sehr überzeugenden Sprecher Wolf Frass, der sie wunderbar lebendig werden lässt – Familienspaß garantiert!

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