
Katja Kaminski, Schlunz: Die geschenkte Freiheit (Fair Antispe Fashion, 2012, 20 Seiten, € 15,-, ab 4 Jahren)
Eine nächtliche Tierbefreiung schenkt einigen Bauernhoftieren unerwartet die Freiheit. Kuh und Kalb, Schwein, Kaninchen und Hühner machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Doch alles wird besser sein, als weiter im dunklen, muffigen Stall zu stehen und sich kaum um die eigene Achse drehen zu können, denn: „Die Freiheit schmeckt gut, die Freiheit kann nur köstlich sein!“
So entdecken sie Sonnenlicht und grünes Gras, frische Luft und kühles Quellwasser. Am Ende des Tages erreichen sie einen anderen Bauernhof, auf dem die Tiere anscheinend vollkommen frei herumlaufen, niemand angebunden oder im Stall sein muss. Bei Lea, der Besitzerin dieses Hofs, leben bereits Tiere, die den gleichen Weg hinter sich haben und die Neuankömmlinge dürfen natürlich auch bei ihr wohnen bleiben.
Aus der Sicht von Kuh Lotti wird die berührende Geschichte erzählt, und wie Lotti selbst wird der Leserin, dem Leser nach und nach bewusst, dass es ganz und gar nicht normal ist, dass den Kühen ihre Kälber kurz nach der Geburt weggenommen werden, die Kaninchen in winzigen Käfigen hocken und die Schweine in einem kleinen Pferch ihr Leben fristen müssen. Auch wenn das Ende etwas abrupt kommt und in der Realität leider viel zu wenige Lebenshöfe existieren, ist es eine gelungene Geschichte über Tierbefreiung und darüber, dass Tiere keine Ware sind.